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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
1956 - 1994
Geschichte des Bestandsbildners: Die Luftlandedivision ist eine Kampftruppe, die aus luftbeweglicher, panzerabwehrstarker Infanterie und luftgestützter Feuerkraft / Kampfunterstützung im Verbund mit Fallschirmjägern und Heeresfliegern zusammengesetzt ist. Ihre Kräfte können unabhängig von Geländehindernissen und -verwüstungen oder Kontaminationen eingesetzt werden. Ihre Beweglichkeit und die eigene Luftverteidigung vermindern die Verwundbarkeit dieses Großverbandes im Vergleich zu den Panzer- und Panzergrenadierdivisionen mit ihren großen Marschkolonnen.
Die Stärken einer Luftlandedivision bestehen in:
- schneller Aufmarschgeschwindigkeit
- Möglichkeit der raschen Schwerpunkverlagerung
- großer Flexibilität in der Bewaffnung
- Unabhängigkeit von Geländehindernissen
- großer Flexibilität in Krisenlagen
Am 23. November 1956 wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 39 (Heer) zum 2. Januar 1957 die Aufstellung der 1. Luftlandedivision aus Teilen der kurz zuvor aufgestellten 106. Luftlandebrigade befohlen. Sitz des Stabes wurde Esslingen. Durch ihre Luftbeweglichkeit ist die Luftlandedivision als einziger Großverband des deutschen Heeres zum Einsatz im gesamten Bundesgebiet geeignet und dementsprechend weiträumig disloziert. Der 1. Luftlandedivision, die dem II. Korps angehörte, waren bei ihrer Aufstellung folgende Truppenteile zugeordnet:
- Stab und Stabskompanie
- Luftlandekampfgruppe A 9
- Luftlandekampfgruppe B 9
- Luftlande-Fernmeldekompanie 9
- Luftlande-Panzeraufklärungskompanie 9
- Luftlande-Jägerbataillon 9
- Luftlande-Jägerbataillon 19
- Luftlande-Jägerbataillon 19
- Luftlande-Jägerbataillon 29
- Luftlande-Artilleriebataillon 9
- Luftlande-Panzerjägerbataillon 9
- Luftlande-Fugabwehrartilleriebataillon 9
- Luftlande-Pionierkompanie 9
Am 23. April 1958 konnte die Division der NATO assigniert werden.
Mit der Umsetzung der Heeresstruktur 2 ab dem 16. März 1959 wurden die Luftlande-Kampfgruppen A 9 und B 9 in Fallschirmjägerbrigaden 25 und 26 umbenannt. Ende 1961 verfügte die 1. Luftlandedivision über die:
- Fallschirmjägerbrigade 25
- Fallschirmjägerbrigade 26
sowie als Divisionstruppen:
- Luftlandefernmeldebataillon 9
- Fallschirmjägerbataillon 261
- Fallschirmjägerbataillon 252
- Fallschirmjägerbataillon 291
- Luftlandepionierbataillon 9
- Heeresfliegerstaffel 9
- Heeresmusikkorps 9
- Fallschirmartilleriebataillon 255
- Luftlandeflugabwehrbataillon 9
1962 wurde die erste deutsch-französische Fallschirmjägerübung „COLIBRI" durchgeführt, die seitdem, bis zur Auflösung der Division, im jährlichen Wechsel in Deutschland und in Frankreich erfolgte. Am 16. Oktober 1964 wurden der Stab der Division sowie einige Teileinheiten nach Bruchsal verlegt (Divisionsbefehl für die Verlegung vom 27. August 1964).
Im Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 3 wurde durch Divisionsbefehl Nr. 1 vom 19. Februar 1970 die Fallschirmjägerbrigade 27, als nunmehr dritte Brigade der Division, in Lippstadt aufgestellt. Zum 1. Oktober 1971 wurden die Fallschirmjägerbrigaden in Luftlandebrigaden umbenannt. Der Division unterstanden jetzt die:
Mit Einnahme der Heersstruktur 5 wurde zunächst die Luftlandebrigade 27 aus dem Verband der 1. Luftlandedivision herausgelöst und zum 1. Oktober 1991 dem I. Korps in Münster direkt unterstellt. 1994 erfolgte die Auflösung der gesamten Luftlandedivision. Die bisherigen Aufgaben der Division und die Führung der Luftlandebrigaden wurden von dem aus der aufgelösten 4. Panzergrenadierdivision und der 1. Luftlandedivision neu aufgestellten Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division in Regensburg übernommen.
1961 wurden Teile der Division zur humanitären Hilfe nach dem Erdbeben in Marokko eingesetzt. Von April bis Juni 1992 erfolgte der Einsatz der Division im Iran zur Koordinierung aller Hilfsmaßnahmen der Bundeswehr für die kurdischen Flüchtlinge mit dem Auftrag zur Führung und Einsatz der zusammengestellten Kräfte der Luftwaffe und des Heeres für diese Operation.
Kommandeure:
Oberst Baer, Bern v. 01. 1956 - 09. 1957
Gen.Maj. Kroh, Hans 09. 1957 - 30. 09. 1962
Gen.Maj. Gericke, Walter 01. 10. 1962 - 31. 03. 1965
Etwa die Hälfte der Überlieferung sind Unterlagen aus dem Organisations- und Geschäftsbereich des Verbandes (Aufstellungen, Auflösungen, Umgliederungen, Gliederungen, STAN, Stabsdienstordnung) und Unterlagen zu Übungen (Plan-, Rahmen-, Gefechtsstands- und Luftlandeübungen). Der andere Teil des Bestandes setzt sich zusammen aus Befehlen (Divisions-, Stabs-, Kasernen-, Kompanie-, Kommandeurs-, Tages- und Jahresausbildungsbefehle), Unterlagen zur Aus- und Weiterbildung (Lehrgänge, Seminare, Ausbildungsrichtlinien und -planung), Unterlagen aus dem Personalbereich (Ernennungen, Einstellungslisten, Zulassungen, Personalverfügungen, Personalstruktur), Material zur Öffentlichkeitsarbeit (Spendenaktionen, Presseberichte, Ausstellungen, Patenschaften, Sportwettkämpfe, Reden und Ansprachen) sowie Kriegs- und Militärische Tagebücher. Hervorzuheben sind 5 Handakten von Divisionskommandeur Generalmajor Bernhardt mit Vorträgen, Expertisen, Zeitschriftenartikeln, Grundsatzbefehlen sowie Vorschlägen und Ausarbeitungen zur Erhaltung der 1. Luftlandedivision in der Heeresstruktur 5.
Umfang (Erläuterung) 685 AE, Letzte Archivnummer: 684, VS-Anteil: 7,8 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 35 Divisionsstäbe (darin: 25 Jahre 1. Luftlandedivision, Bruchsal, 1982 (Ergänzungsbände 1987 und 1992)
Literatur
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand MA 3; 2004
46,1 lfm
Bestandsbeschreibung: Die Luftlandedivision ist eine Kampftruppe, die aus luftbeweglicher, panzerabwehrstarker Infanterie und luftgestützter Feuerkraft / Kampfunterstützung im Verbund mit Fallschirmjägern und Heeresfliegern zusammengesetzt ist. Ihre Kräfte können unabhängig von Geländehindernissen und -verwüstungen oder Kontaminationen eingesetzt werden. Ihre Beweglichkeit und die eigene Luftverteidigung vermindern die Verwundbarkeit dieses Großverbandes im Vergleich zu den Panzer- und Panzergrenadierdivisionen mit ihren großen Marschkolonnen. Die Stärken einer Luftlandedivision bestehen in:
- schneller Aufmarschgeschwindigkeit
- Möglichkeit der raschen Schwerpunkverlagerung
- großer Flexibilität in der Bewaffnung
- Unabhängigkeit von Geländehindernissen
- großer Flexibilität in Krisenlagen.
Am 23. November 1956 wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 39 (Heer) zum 2. Januar 1957 die Aufstellung der 1. Luftlandedivision aus Teilen der kurz zuvor aufgestellten 106. Luftlandebrigade befohlen. Sitz des Stabes wurde Esslingen. Durch ihre Luftbeweglichkeit ist die Luftlandedivision als einziger Großverband des deutschen Heeres zum Einsatz im gesamten Bundesgebiet geeignet und dementsprechend weiträumig disloziert. Der 1. Luftlandedivision, die dem II. Korps angehörte, waren bei ihrer Aufstellung folgende Truppenteile zugeordnet:
Stab und Stabskompanie
Luftlandekampfgruppe A 9
Luftlandekampfgruppe B 9
Luftlande-Fernmeldekompanie 9
Luftlande-Panzeraufklärungskompanie 9
Luftlande-Jägerbataillon 9
Luftlande-Jägerbataillon 19
Luftlande-Jägerbataillon 19
Luftlande-Jägerbataillon 29
Luftlande-Artilleriebataillon 9
Luftlande-Panzerjägerbataillon 9
Luftlande-Fugabwehrartilleriebataillon 9
Luftlande-Pionierkompanie 9
Am 23. April 1958 konnte die Division der NATO assigniert werden.
Mit der Umsetzung der Heeresstruktur 2 ab dem 16. März 1959 wurden die Luftlande-Kampfgruppen A 9 und B 9 in Fallschirmjägerbrigaden 25 und 26 umbenannt. Ende 1961 verfügte die 1. Luftlandedivision über die:
Fallschirmjägerbrigade 25
Fallschirmjägerbrigade 26
sowie als Divisionstruppen:
Luftlandefernmeldebataillon 9
Fallschirmjägerbataillon 261
Fallschirmjägerbataillon 252
Fallschirmjägerbataillon 291
Luftlandepionierbataillon 9
Heeresfliegerstaffel 9
Heeresmusikkorps 9
Fallschirmartilleriebataillon 255
Luftlandeflugabwehrbataillon 9
1962 wurde die erste deutsch-französische Fallschirmjägerübung "COLIBRI" durchgeführt, die seitdem, bis zur Auflösung der Division, im jährlichen Wechsel in Deutschland und in Frankreich erfolgte. Am 16. Oktober 1964 wurden der Stab der Division sowie einige Teileinheiten nach Bruchsal verlegt (Divisionsbefehl für die Verlegung vom 27. August 1964).
Im Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 3 wurde durch Divisionsbefehl Nr. 1 vom 19. Februar 1970 die Fallschirmjägerbrigade 27, als nunmehr dritte Brigade der Division, in Lippstadt aufgestellt. Zum 1. Oktober 1971 wurden die Fallschirmjägerbrigaden in Luftlandebrigaden umbenannt. Der Division unterstanden jetzt die:
Mit Einnahme der Heersstruktur 5 wurde zunächst die Luftlandebrigade 27 aus dem Verband der 1. Luftlandedivision herausgelöst und zum 1. Oktober 1991 dem I. Korps in Münster direkt unterstellt. 1994 erfolgte die Auflösung der gesamten Luftlandedivision. Die bisherigen Aufgaben der Division und die Führung der Luftlandebrigaden wurden von dem aus der aufgelösten 4. Panzergrenadierdivision und der 1. Luftlandedivision neu aufgestellten Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division in Regensburg übernommen.
1961 wurden Teile der Division zur humanitären Hilfe nach dem Erdbeben in Marokko eingesetzt. Von April bis Juni 1992 erfolgte der Einsatz der Division im Iran zur Koordinierung aller Hilfsmaßnahmen der Bundeswehr für die kurdischen Flüchtlinge mit dem Auftrag zur Führung und Einsatz der zusammengestellten Kräfte der Luftwaffe und des Heeres für diese Operation.
Kommandeure:
Oberst Baer, Bern von 01.1956 - 09.1957
GenMaj Kroh, Hans 09.1957 - 30.09.1962
GenMaj Gericke, Walter 01.10.1962 - 31.03.1965
GenMaj Sonneck, Hubert 01.04.1965 - 07.09.1966
GenMaj Pöschl, Franz 10.1966 - 30.09.1970
GenMaj Schwiethal, Heinrich 01.10.1970 - 30.09.1972
GenMaj Spiegel, Hans 01.10.1972 - 31.03.1977
GenMaj Gathen, Heinz Walter von und zu 01.04.1977 - 30.09.1977
Oberstlt i.G. Schwiethal, Heinrich 03.1963 - 09.1965
Oberstlt i.G. Spiegel, Hans 10.1965 - 03.1969
Oberst i.G. Roth, Franz-Günter 04.1969 - 03.1972
Oberst i.G. Spitzbarth, Helmut 04.1972 - 09.1975
Oberst i.G. Coqui, Ernst 10.1975 - 09.1977
Oberst i.G. Eckert, Fritz 10.1977 - 07.1979
Oberst i.G. Abel 07.1979 - 09.1981
Oberst i.G. Lenz, Udo 10.1981 - 09.1984
Oberst i.G. Herzog, Reinhard 10.1984 - 05.1987
Oberst i.G. Prill, Rainer 06.1987 - 05.1990
Oberst i.G. Zwicknagl, Franz 06.1990 - 09.1992
Oberst i.G. Glawatz, Henning 10.1992 - 31.03.1993
Inhaltliche Charakterisierung: Heeresstruktur, Stabsdienstordnung, STAN, Organisations-, Divisions-, Stabs- und Jahresausbildungsbefehle, Aus- und Weiterbildung (Lehrgänge, Seminare), Sportwettkämpfe, Internationaler Soldatenaustausch, Reden und Ansprachen, Übungen sowie Militärische Tagebücher. Hervorzuheben sind 5 Handakten von Divisionskommandeur Generalmajor Bernhardt mit Vorträgen, Expertisen, Zeitschriftenartikeln, Grundsatzbefehlen sowie Vorschlägen und Ausarbeitungen zur Erhaltung der 1. Luftlandedivision in der Heeresstruktur 5. Etwa ein Zehntel Verschlusssachen.
Erschließungszustand: Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung: 485 AE, VS-Anteil: 7,8 %
Zitierweise: BArch BH 8-9/...
1. Luftlandedivision (1. LLDiv), 1957-1995
485 Aufbewahrungseinheiten; 40,1 laufende Meter
Bestand
deutsch
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 35 Divisionsstäbe (darin: 25 Jahre 1. Luftlandedivision, Bruchsal, 1982 (Ergänzungsbände 1987 und 1992)
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996