Das Glossar informiert über archivfachliche Ausdrücke sowie spezifische Begriffe zum Thema „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“.

Form eines Herrschafts- und Familienarchivs, das sich in der Trägerschaft einer adligen Familie befindet.
Zusammenfassung sachlich zusammengehöriger oder verfahrensgleicher Dokumente oder Aufzeichnungen, die bei Verwaltungs- oder Geschäftstätigkeit anfallen.
Behörde im Bundesland Bremen, ab 1945/46 zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörde im Bundesland Hamburg, ab 1945/46 zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz.
Dem württembergischen Justizministerium unterstehende Behörde/Abteilung im Bezirk Nordwürttemberg (Landesbezirk Württemberg im damaligen Land Württemberg-Baden) mit Sitz in Stuttgart, 1946 bis 1951 zuständig für die Durchführung der Entschädigung nach den landesrechtlichen Regelungen.
Verwaltungsschriftgut in Buchform.
Öffentliche oder private Einrichtung, deren Aufgabe es ist, Unterlagen des eigenen Trägers oder von Dritten innerhalb ihres Archivsprengels zu bewerten, zu übernehmen, fachgerecht aufzubewahren, zu sichern, zu erschließen, zur Nutzung bereitzustellen und auszuwerten.
Kleinste fassbare Einheit in den Beständen des Archivs, meist im Plural gebraucht (Archivalien).
Siehe Verzeichnungseinheit.
Siehe Archivalientyp.
Beschreibt die verschiedenen Arten von Archivalien anhand inhaltlicher, äußerer und dokumententypspezifischer Merkmale. Beispiele sind u.a. Urkunden, Siegel, Amtsbücher, Grundbücher, Akten, Karten und Pläne, Plakate und Flugblätter, Drucksachen, Bilder sowie Handschriften.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft einer wissenschaftlichen Institution umfasst. (z.B. Universitätsarchive; Archive wissenschaftlicher Vereine, Gesellschaften und Stiftungen).
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft eines Landesparlaments oder des Deutschen Bundestags bzw. des Parlaments eines anderen souveränen Staates, in Trägerschaft von politischen Parteien, Stiftungen oder Verbänden umfasst.
Gesamtheit der Archivalien.
Beschreibt die verschiedenen Arten von Archiven in der Regel anhand ihrer Träger, inhaltlichen Schwerpunkte, Herkunft oder Organisationsform.
Der räumliche Zuständigkeitsbereich eines Archivs.
Siehe Archivsparte.
Siehe Riss.
Selbsthilfe- und Fürsorgeorganisationen v. a. in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin (Berliner Hauptausschuss „Opfer des Faschismus“), gingen Ende der 1940er Jahre in der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ und in der kommunalen Sozialverwaltung auf.
Behörde im Bezirk Südbaden (damals Land Baden) mit Hauptstelle in Freiburg und acht Zweigstellen, 1946 bis 1951 zuständig für die Durchführung der Entschädigung nach den landesrechtlichen Regelungen.
Behörde im Bezirk Südbaden (damals Land Baden) mit Hauptstelle in Freiburg, 1946 bis 1951 zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Gebundene Archivalieneinheit z.B. als Amtsbuch.
Zusammenfassung von Archivalien einer Provenienz oder Pertinenz in einer logischen, hierarchisch übergeordneten Einheit.
Systematische Übersicht über alle in einem Archiv vorhandenen Bestände mit kurzen Erläuterungen zum Inhalt. Die Gliederung erfolgt in der Regel nach Ursprungsbehörden (Provenienz) oder inhaltlichen Kriterien (Pertinenz).
Teileinheit der Tektonik in einem Archiv, die eine bestimmte Anzahl von Beständen zusammenfasst.
Behörde im Bundesland Rheinland-Pfalz, ab 1946 zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach den landesrechtlichen Regelungen und ab 1953 nach dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz sowie für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Form eines kirchlichen Archivs, das sich in der Trägerschaft eines Bistums befindet.
Angabe spezieller Dokumentationswerte in einer Archivalie.
Dem Archiv durch eine natürliche oder juristische Person auf vertraglicher Basis übergebene Aufzeichnungen ohne Übergang des Eigentumsrechts.
Form eines kirchlichen Archivs, das sich in der Trägerschaft einer Diözese befindet.
Zusammenfassung verschiedener Aufzeichnungen aus unterschiedlichen Akten bzw. Vorgängen zu einem Sachverhalt.
Druckerzeugnisse, die außerhalb des Buchhandels erscheinen
Beschreibung des Inhalts eines Archivales über den Titel hinaus
Materielle oder immaterielle Leistung zum Ausgleich eines Schadens oder einer Aufwendung.

Im Zusammenhang mit dem Thema „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“: Leistungen für anerkannte NS-Verfolgte und Hinterbliebene meist in Form von Renten und Einmalzahlungen für verfolgungsbedingte Schäden, an Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum, Vermögen sowie im beruflichen oder wirtschaftlichen Fortkommen.
Behörde im Land Berlin, zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz.
Kammer eines Landgerichts, vor dem Klage gegen einen ablehnenden Bescheid der Entschädigungsbehörde erhoben werden konnte, erste Instanz im gerichtlichen Verfahren.
Oberlandesgericht: Senat eines Oberlandesgerichts, der in streitigen Entschädigungsverfahren als Berufungsinstanz die Urteile der Entschädigungskammern überprüfte.

Bundesgerichtshof: Senat des Bundesgerichtshofs, der in streitigen Entschädigungsverfahren als Revisionsinstanz die Urteile der Berufungsinstanz auf Rechtsfehler überprüfte.
Nutzbarmachung der im Archivgut enthaltenen Informationen durch Ordnung und Verzeichnung. Als Ergebnis entstehen die archivischen Findmittel.
Form eines kirchlichen Archivs, das sich in der Trägerschaft einer Erzdiözese befindet.
Siehe Herrschafts- und Familienarchive.
Bestandsbezogenes Instrument zur Recherche nach Archivalien.
Oberbegriff für Recherche- und Erschließungsinstrumente für Archivalien.
Amtliches Verzeichnis von Grundstücken, in dem die Eigentumsverhältnisse und weitere Rechte und Pflichten zu den Grundstücken erfasst werden.
Siehe Riss.
Form eines staatlichen Archivs, das neben den obersten Landesbehörden (Ministerien) eines Bundeslandes auch für die regionalen Landesbehörden eines Regierungsbezirkes zuständig sein kann.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft einer meist adligen Familie umfasst.
Form eines Wissenschaftsarchivs, das sich in der Trägerschaft einer Hochschule befindet.
Rückerstattung nach den besatzungsrechtlichen Rückerstattungsvorschriften bzw. dem Bundesrückerstattungsgesetz von innerhalb des Deutschen Reiches entzogenen Vermögensgegenständen.
Archivisches Findmittel, das Analysen einzelner Stücke enthält oder Archivalien unter thematischen Gesichtspunkten bestandsübergreifend zusammenführt (Sachthematisches Inventar).
Zusammenschluss von 23 jüdischen Organisationen, gegründet 1951 in New York im Vorfeld der deutsch-israelischen Verhandlungen (Luxemburger Abkommen 1952) zur Verfolgung von Entschädigungsansprüchen für außerhalb Israels lebende jüdische Einzelpersonen und ihre Erben.
Für die Rückerstattung erbenlosen jüdischen Vermögens gegründete Organisationen: Jewish Restitution Successor Organization (IRSO), Allgemeine Treuhandorganisation (ATO), Jewish Trust Corporation for Germany (ITC).
Eingeebnete, verkleinerte und damit vereinfachte und ggf. erläuterte Abbildung der Erdoberfläche ab einem Maßstab von 1:10.000. Bei Karten mit einem kleineren Maßstab spricht man von Plänen.
In den Pfarreien teilweise seit dem Mittelalter geführte Register, in denen kirchliche Amtshandlungen bei Taufen, Konfirmationen, Firmungen, Trauungen und Beerdigungen festgehalten werden.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft einer staatlich anerkannten christlichen Glaubensgemeinschaft umfasst.
Systematische Gliederung eines Bestandes mit dem Ziel der Zusammenfassung aufeinander bezogener Archivalieneinheiten.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft einer Stadt, Gemeinde oder eines Landkreises umfasst.
Historischer Amtsbuchtyp mit Abschriften von Urkunden.
Form eines kommunalen Archivs, das sich in der Trägerschaft eines Landkreises befindet.
Behörden im Bundesland Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen, ab 1952 zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz. 1969 aufgegangen im Landesamt für die Wiedergutmachung Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart.
Behörde im Bundesland Niedersachen, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörden im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörde im Bundesland Niedersachsen, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörde im Bundesland Hessen, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörde im Bundesland Bayern, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörde im Bundesland Bremen, ab 1950 zuständig für die Entscheidung über Rückerstattungsanträge und über Entschädigungsanträge zunächst nach den landesrechtlichen Regelungen und ab 1953 dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz.
Behörde im Saarland, zuständig für die Verwaltung und Rückerstattung der auf Grundlage der Entnazifizierungsgesetze beschlagnahmten Vermögen.
Behörden in den neuen Bundesländern und im Bundesland Berlin, ab 1990 zuständig für die Rückübertragung des aufgrund des teilungsspezifischen Unrechts nicht oder nur gering entschädigt und in Volkseigentum überführten Vermögens auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.
Form eines staatlichen Archivs oder einer staatlichen Archivverwaltung, das/die sich in der Trägerschaft eines Bundeslandes befindet.
Behörde im Bezirk Nordbaden (Landesbezirk Baden im damaligen Land Württemberg-Baden), 1947 bis 1951 zuständig für die Durchführung der Entschädigung nach den landesrechtlichen Regelungen. Nebenstelle der Abteilung für Wiedergutmachung des Württembergischen Justizministeriums in Stuttgart.
Behörde in den Bundesländern Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein, ab 1953 zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach dem Bundergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz, im Saarland ab 1946 für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach landesrechtlichen Regelungen und ab 1959 nach dem Bundesentschädigungsgesetz.
Form eines staatlichen Archivs, das neben den obersten Landesbehörden (Ministerien) eines Bundeslandes auch für die regionalen Landesbehörden eines Regierungsbezirkes zuständig sein kann.
Form eines kirchlichen Archivs, das sich in der Trägerschaft einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) befindet.
Behörde im Bundesland Nordrhein-Westfalen, ab 1958 zuständig für die Entscheidungen über Rentenzahlungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz.
Behörde mit Sitz in Tübingen, 1946 bis 1951 zuständig für die Durchführung der Entschädigung nach den landesrechtlichen Regelungen in Südwürttemberg-Hohenzollern (damals Land Württemberg-Hohenzollern), unterstützt durch ergänzende Kreisbetreuungsstellen (ab 1949: Ämter für Wiedergutmachung bei den Landkreisen).
Nicht normierte Maßeinheit für Archivgut im deutschsprachigen Raum. Als Faustformel entspricht der laufende Meter einem Aktenstapel von einem Meter Höhe bzw. einem Meter Regalbrett.
Zeitraum zwischen Entstehung und Abschluss einer Archivalieneinheit oder eines Bestands.
Archiv, das in der Regel Nachlässe von Schriftstellerinnen und Schriftsteller und ergänzende Unterlagen sammelt.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft von Rundfunk- und Fernsehanstalten, Verlagen, Filmunternehmen, Theatern, Bildagenturen sowie Einrichtungen der Publizistikbranche umfasst.
Art des in einem Portal präsentierten Digitalisats. Beispiele sind Fotografien, Text etc.
Analoges Filmmaterial zur Speicherung papierner oder digitaler Aufzeichnungen.
Der durch eine natürliche Person nach ihrem Tode der Nachwelt hinterlassene Besitz.
Personen, die aus Gründen der nationalsozialistischen Rassenideologie, der politischen Gegnerschaft, des Glaubens oder der Weltanschauung geschädigt wurden.
Internationales Gericht, das von 1955 bis 1990 als oberste Instanz über Streitfälle in Rückerstattungsverfahren entschied, Nachfolgeinstitution der 1949 in den drei westlichen Besatzungszonen gegründeten obersten Rückerstattungsgerichte.
Internationales Gericht, das von 1953 bis 1990 als oberste Instanz über Streitfälle in Rückerstattungsverfahren in Berlin (West) entschied.
Insbesondere in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin von den OdF-Ausschüssen verliehener Verfolgten-Status, der Anspruch auf Fürsorge- und Unterstützungsleistungen eröffnete.
Strukturierung des Archivguts nach vorgegeben Grundsätzen, siehe auch Erschließung.
Anbringen einer Seitenzählung auf Einzeldokumenten eines Vorgangs oder einer Akte.
Archiv in der Trägerschaft eines Landesparlaments oder des Deutschen Bundestags bzw. des Parlaments eines anderen souveränen Staates.
Archiv in der Trägerschaft einer staatlich anerkannten politischen Stiftung.
Aktentyp, der alle die Tätigkeit eines Beschäftigten innerhalb einer Behörde oder eines Unternehmens betreffenden Unterlagen enthält.
Inhaltlicher Bezug einer Verzeichnungseinheit.
Großformatige, einseitig in einer Kombination von Grafik und Text bedruckte Blätter, die mit der Rückseite u.a. auf Wände oder Litfaßsäulen geklebt oder geheftet werden.
Eingeebnete, verkleinerte und damit vereinfachte und ggf. erläuterte Abbildung einer Fläche bzw. eines Gebäudes unter einem Maßstab von 1:10.000.
Ursprungsstelle der vom Archiv übernommenen Aufzeichnungen; Ursprungsbezug einer Verzeichnungseinheit. Häufig auch als Vorprovenienz bezeichnet
Siehe laufender Meter.
Zusammenfassung des Inhalts einer Urkunde oder eines Schriftstücks mit Angaben wie Datum, Ort, Überlieferungsform und Orts- sowie Personennamen.
In den Bundesländern Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen als Entschädigungsbehörde zuständig für die Entscheidung über Entschädigungsanträge zunächst nach den landesrechtlichen Regelungen und ab 1953 nach dem Bundesergänzungs- bzw. Bundesentschädigungsgesetz.
Form eines Wirtschaftsarchivs, das sich meist in der Trägerschaft einer bzw. mehrerer Industrie- und Handelskammern bzw. eines Bundeslandes befindet und die Wirtschaftsgeschichte der betreffenden Region insgesamt dokumentiert.
1. Historische Form eines Amtsbuchs für gleichförmige Einträge mit hohem juristischem Beweiswert.<br>2.Amtliche, meist bei Amtsgerichten geführte Verzeichnisse über bestimmte rechtliche Verhältnisse z.B. Vereins- und Handelsregister.
Leistungen für Kriegs- und Besatzungsschäden, die von der besiegten Seite auf zwischenstaatlicher Ebene unter Ausschluss individueller Ansprüche erbracht werden. Im Pariser Reparationsabkommen 1946 und im Londoner Schuldenabkommen 1953 war die Prüfung der von Deutschland aufgrund des Zweiten Weltkrieges noch zu zahlenden Reparationen aufgeschoben worden bis zu den Verhandlungen über einen Friedensvertrag.
Kammer eines Landgerichts, die in den Ländern der (ehemaligen) französischen Besatzungszone als erste Instanz für Entscheidungen über Rückerstattungsverfahren zuständig war. Das Rückerstattungsverfahren erfolgte mit Klageerhebung ohne vorgeschaltetes Behördenverfahren.

In Rheinland-Pfalz: Wiedergutmachungskammer
Durch Parallelprojektion auf eine Ebene entstehendes und i.d.R. verkleinertes Abbild eines Gebäudes, eines Gebäudeteils, einer Maschine o.ä. Ein Grundriss ist eine Aufsicht von oben, ein Aufriss dagegen eine Seitenansicht.
Übergabe einer weggenommenen Sache an den Eigentümer oder Ausgleich von Auslagen.

Im Zusammenhang mit dem Thema „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“: Rückgabe feststellbarer Vermögensgegenstände, die aus Gründen der politischen Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus, der „Rasse“, Religion, Nationalität oder Weltanschauung entzogen worden waren, an die ursprünglichen Eigentümer oder ihre Erben.
Form eines Medienarchivs, das sich in der Trägerschaft einer Sendeanstalt befindet.
Aktentyp, der Vorgänge und Dokumente zu einem Sachverhalt vereinfacht und häufig in Zusammenhang mit unstrukturierten Prozessen auftritt.
Archivisches Findmittel, dass Archivalien unter thematischen Gesichtspunkten bestandsübergreifend zusammenführt.
Bestand von Archivalien, der i.d.R. ohne Bezug auf die Entstehungszusammenhänge (Provenienz) nach thematischen Gesichtspunkten zusammengestellt und geordnet wird (Pertinenz).
Den Amtsgerichten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Ulm beigeordnete Behörden, die in Rückerstattungsverfahren im damaligen Land Württemberg-Baden vermittelten und entschieden.
Sammlung von Stücken aus verschiedenen Archivbeständen mit dem Zweck, diese getrennt zu lagern und zu verzeichnen.
Numerische oder chronologische Folge von gleichförmigen Schriftstücken bzw. Amtsbüchern, wobei sich jedes Glied durch ein formales Ordnungsmerkmal (wie Buchstabe des Alphabets oder Jahreszahl) voneinander unterscheidet.
Beglaubigungsform für schriftliche Rechtshandlungen. Dient auch als Erkennungszeichen und Verschlussmittel.
Archivspezifische logische Kombination aus Buchstaben und Zahlen zur eindeutigen Kennzeichnung von Archivalien.
Durch Rechtsnorm definierter Zeitraum, bis zu deren Ablauf eine Benutzung des Archivguts nur in begründeten Ausnahmefällen möglich ist.
Siehe Archivsprengel.
Archivsparte, die alle Archive in Trägerschaft der Bundesländer und des Bundes umfasst.
Behörde, die von 1946 bis 1949 für die Entscheidung über Entschädigungsanträge nach den landesrechtlichen Regeln in Bayern zuständig war.
Form eines kommunalen Archivs, das sich in der Trägerschaft einer kreisangehörigen Stadt, einer kreisfreien Stadt bzw. eines Stadtkreises befindet.
Siehe Vorgang.
Gesamtstruktur der Bestände eines Archivs.
Objektiv-sachlich (BrüG): Rückerstattung bzw. Schadensersatz nach dem Bundesrückerstattungsgesetz grundsätzlich nur bei Vorliegen eines Nachweises über das Verbringen des entzogenen Gegenstands auf das Gebiet der späteren Bundesrepublik Deutschland oder von Groß-Berlin (West und Ost). Darüber hinaus keine Befriedigung der Ansprüche bei Wohnsitz oder dauerndem Aufenthalt der Berechtigten in einem Staat ohne diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland.

Subjektiv-persönlich (BEG): Entschädigungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz nur bei Nachweis des Wohnsitzes oder dauernden Aufenthalts im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zum 31. Dezember 1952 oder – bei Auswanderung, Deportation oder Ausweisung – des letzten Wohnsitzes oder dauernden Aufenthalts im Gebiet des Deutschen Reiches in den Grenzen vom 31. Dezember 1937 sowie eines Wohnsitzes oder dauernden Aufenthalts zum Zeitpunkt der Entscheidung in einem Staat mit diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland.
Beschreibung des wesentlichen Inhaltes einer Verzeichnungseinheit.
Behörde in West-Berlin, die zwischen 1949 und 1968 die Aufgabe eines Zentralmeldeamtes für die Anmeldung von Ansprüchen auf Rückerstattung von zwangsweise, unrechtmäßig entzogenem Vermögen von Personen und geschäftlichen Unternehmen wahrnahm.
Form eines Wissenschaftsarchivs, das sich in der Trägerschaft einer Universität befindet.
Archiv in Trägerschaft eines Unternehmens.
Unter Beachtung bestimmter Formen angefertigte und beglaubigte Schriftstücke über Vorgänge von rechtserheblicher Natur.
1947 ursprünglich mit gesamtdeutschem Anspruch gegründete Organisation, 1953 in der DDR aufgelöst, in der Bundesrepublik Deutschland vom Bundesamt für Verfassungsschutz als kommunistische Organisation eingestuft.
Von staatlichen Stellen in der DDR verliehener Status; Voraussetzung für den Anspruch auf besondere Betreuungs- und Fürsorgemaßnahmen etwa bei der Gesundheitsversorgung, Rentengewährung oder Wohnraumbeschaffung.
Behörde, die in den Ländern der ehemaligen amerikanischen Bestzungszone (Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Württemberg-Baden) für Anträge auf Rückerstattung zuständig war.
Inhaltliche und formale Beschreibung sowie Signierung der Archivalien nach vorgegebenen Regeln.
Einheit innerhalb eines Bestandes. Häufig auch als Archivalieneinheit bezeichnet.
Hierarchiestufe innerhalb der Tektonik eines Archivs.
Kleinste Einheit einer Verwaltungsmaßnahme und das dabei entstehende Schriftgut.
Schon zu Lebenszeiten einer natürlichen Person einem Archiv übergebener Nachlass.
Kompensation eines begangenen Unrechts durch Beseitigung oder Milderung der Auswirkungen des Unrechts oder durch Gewährung von Ausgleichsleistungen.

Im Zusammenhang mit dem Thema „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“: Oberbegriff für den materiellen Ausgleich nationalsozialistischen Unrechts vor allem in Form der juristischen Verfahren Rückerstattung und Entschädigung.
Behörde am Landgericht, die für die Bekanntgabe und die Entscheidungen über Rückerstattungsansprüche in den Ländern der (ehemaligen) britischen Besatzungszone zuständig war. Ziel des Verfahrens war eine gütliche Einigung zwischen den Beteiligten. War dies nicht möglich, so wurde die Sache an die Wiedergutmachungskammer verwiesen.
Behörden, die für die Entscheidungen über Rückerstattungsansprüche im Land Berlin zuständig war.
Erste Gerichtsinstanz (Amtsgericht) bei Klagen in Entschädigungsverfahren, die nach landesrechtlichen Regelungen in Ländern der ehemaligen französischen Besatzungszone (Südbaden, Baden, Württemberg-Hohenzollern und Rheinlandpfalz) entschieden wurden.
Behörde, die für die Bekanntgabe und die Entscheidungen über Rückerstattungsansprüche im Freistaat Bayern zuständig war. Ziel des Verfahrens war eine gütliche Einigung zwischen den Beteiligten. War dies nicht möglich, so wurde die Sache an die Wiedergutmachungskammer verwiesen.
Kammer eines Landgerichts, die in den Ländern der (ehemaligen) amerikanischen und britischen Besatzungszone als erste Instanz für diejenigen Rückerstattungsverfahren zuständig war, bei denen es zu keiner gütlichen Einigung gekommen war.
Senat im Oberlandesgericht, der bis 1990 für Berufungsverfahren der Entscheidungen über Rückerstattungen in den alten Bundesländern zuständig war.
Archivsparte, die alle Archive in der Trägerschaft von Unternehmen, Industrie- und Handelskammern sowie von diesen initiierten Stiftungen umfasst.