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Archiv der Freiherren Boecklin von Boecklinsau: Akten und Bände (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Deposita >> Familien- und Herrschaftsarchive
1390, 1413, 1437-1957
Überlieferungsgeschichte
Die aus der Bürgerschaft der Reichsstadt Straßburg hervorgegangene, 1266 erstmals urkundlich erwähnte und seit dem 14./15. Jahrhundert zum Adel zählende Familie der Freiherren von Boecklin (seit 1513 Boecklin von Boecklinsau) gehörte zu den ältesten und bedeutendsten Familien Straßburgs, wo sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts einen ihrer Hauptwohnsitze hatte. Beschränkten sich die Aktivitäten der Familie bis zum 15. Jahrhundert weitgehend auf den Bereich der Stadt Straßburg, so ist danach ein Ausgreifen auf deren weitere Umgebung und auf die rechte Seite des Rheins hinüber zu beachten. Als die wichtigsten Besitzungen, die die Familie zum Teil ganz, zum Teil anteilig erwarb, sind im Elsass Bischheim am Saum, Obenheim und Wibolsheim und rechts des Rheins Rust, Kehl, Schmieheim, Allmansweiler und Nonnenweiler anzusehen. Die Freiherren Boecklin von Boecklinsau waren in der Reichsritterschaft, Kantone Unterelsass und Ortenau, immatrikuliert. Besonders seit dem 16. Jahrhundert begegnen zahlreiche Boecklin als Amtsträger anderer Herren (v.a. Bischöfe von Straßburg, Österreich, Württemberg, Pfalz, Baden, Brandenburg-Bayreuth, Mörs-Saarwerden, Hanau-Lichtenberg, Nassau, Wild- und Rheingrafen). Seit 1789 verlor die Familie ihren linksrheinischen Besitz; mit ihren rechtsrheinischen Gütern kam sie 1806 unter badische Landeshoheit.
Inhalt und Bewertung
Familienangelegenheiten (auch betr. verwandte Familien) und Angelegenheiten einzelner Personen (u.a. Eheangelegenheiten, Korrespondenz, Ahnenproben und Stammbäume, Verlassenschaften, Familienforschung, Diensttätigkeiten einzelner Familienmitglieder, Engagement in Standesvertretungen); Hoheitsrechte und Herrschaftsausübung; Guts- und Liegenschaftsverwaltung, Finanz- und Rechnungswesen; Fremdprovenienzen (v.a. Reichsritterkantone Ortenau und Unterelsass)
Familiengeschichte: Die Familie Boecklin zählte zu den bedeutendsten Familien des Straßburger Patriziats; als Stammherr wird der 1266 belegte Ulrich Boecklin angesehen(1). In den Jahrzehnten des ausgehenden 13. Jahrhunderts müssen die Boecklin zu Reichtum gelangt sein, den sie wie andere Patriziergeschlechter in den Ankauf von Land investierten. Nach der ersten im Familienarchiv erhaltenen Urkunde von 1299 konnte Ulmann Boecklin für ein Darlehen von 140 Mark Silber in Besitzrechte der Herren von Geroldseck in Kehl eintreten(2). Bedeutend vermehrt wurde der Landbesitz durch Bernhard Boecklin (genannt 1373-1447). Neben kleineren Erwerbungen wurde er zu Beginn des 15. Jahrhunderts von den Bischöfen von Straßburg mit Bischheim am Saum (4 km nördlich von Straßburg), Obenheim (25 km südlich von Straßburg) und rund dreißig Jahre später, am Ende seines Lebens, mit Rust belehnt. Als Lehen der Herren von Geroldseck empfing er Schloss Mörburg (Gde. Schutterwald, Lkr. Offenburg). Ferner erwarb Bernhard einen Anteil an Wibolsheim (12 km südöstlich Straßburg, Gde. Eschau) und vielleicht auch Anteile an Hüttenheim mit der Giesenburg (25 km südlich Straßburg)(3). Es war vor allem die Bindung an die Bischöfe von Straßburg, die die Familie über ihre Rolle als Straßburger Bürger herauswachsen ließ(4). Seit dem 14. Jahrhundert wurden ihr dem Adel vorbehaltene Lehen übertragen; Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Turnierfähigkeit anerkannt. 1513 erhielt Nikolaus Boecklin das Recht, seinem Namen den Zusatz "von Boecklinsau" beizugeben, der sich von einer angeblich einst im Besitz der Boecklin stehenden Rheininsel ableitete; eine Generation später, 1555, gewährte Kaiser Karl V. weitere Privilegien. Aus dieser Zeit, der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, stammt auch die bekannteste Darstellung des Familienwappens, die von Hans Baldung genannt Grien ausgeführt wurde. Das sprechende, seit dem späten 14. Jahrhundert(5) nachweisbare Wappen zeigt in rotem Schild einen silbernen steigenden Bock mit goldener Bewehrung. Obwohl die Boecklin noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Straßburg Wohnsitze unterhielten(6), waren sie aufgrund ihres umfangreichen außerstädtischen Grundbesitzes zu Landadligen geworden, die sich sowohl in die Reichsritterschaft in der Ortenau und im Unterelsass immatrikulierten als sich auch im 17. und 18. Jahrhundert durch die französische Krone als französische Adelsfamilie anerkennen ließen. Im Gegensatz zu anderen Landschaften des Reichs besaßen die Reichsritter im Unterelsass das Recht, zugleich Bürger einer Reichsstadt zu sein(7). Von diesem Recht machten die Boecklin in Straßburg Gebrauch und als Stättmeister, dem Organ der Patrizier in der Stadtverfassung, übernahmen sie seit der Mitte des 15. Jahrhunderts rund hundertmal das formell höchste Amt der Stadt, dessen politische Bedeutung allerdings vergleichsweise gering war(8). Unter Bernhards beiden Söhnen Hans (geb. um 1393, gest. um 1483/1484) und Klaus (genannt 1433, gest. um 1453/1454) wurde der Besitz geteilt. Die ältere Linie von Hans übernahm den Besitz um Rust, Bischheim, Obenheim, Wibolsheim und die Giesenburg, während die weniger gut ausgestattete Linie seines Bruders Klaus zu ihrem Unterhalt bald in die Dienste verschiedener Landesherren trat. Durch die Heirat mit Magdalena Schnewlin zum Weyer erlangte Klaus' Enkel Claudius (genannt 1492, gest. 1537) kurzzeitig die Herrschaft Kirchhofen südlich von Freiburg, die seine Ehefrau jedoch bald weiterverkaufte(9). Claudius' Sohn Wilhelm stieg in kaiserlichen Diensten bis zur Stelle des Dompropsts des Erzstifts Magdeburg auf, wohnte jedoch in Freiburg, wo er auch starb(10). Er ist der Stifter der Boecklin-Kapelle im Freiburger Münster, deren herausragendstes Kunstwerk, das nach ihm benannte romanische "Boecklin-Kreuz", aber wohl nicht Teil seiner Stiftung war. Wilhelms einziges Kind, seine Tochter Anna, heiratete Lazarus von Schwendi. Claudius' Bruder Klaus (genannt 1501-1524) trat als Amtmann in Willstätt in die Dienste der Grafen von Hanau-Zweibrücken, welches Amt auch die folgenden drei Generationen ausübten. Klaus' Sohn Ulmann (genannt 1521, gest. 1565), als langjähriger Stättmeister bis zu seiner Ermordung auf dem Münsterplatz erfolgreich in der Straßburger Stadtpolitik, erwarb von der älteren Linie Kehl und Wibolsheim einerseits und die Mörburg andererseits, die er unter seinen beiden Söhnen Ludwig (genannt 1542-1591) und Hans Konrad (genannt 1542-1594) teilte. Mit dem Tod von Hans Konrads Enkel Konrad Ulmann (genannt 1658-1684) fiel die Mörburg an Ludwigs Zweig in Wibolsheim, der seinerseits 1752 mit Franz August Ferdinand (1704-1752) ausstarb. Das Erbe übernahm die ältere Linie der Boecklin. Die reicher ausgestattete ältere Linie von Bernhards Sohn Hans, die zum Protestantismus übergegangen war, konnte im 16. Jahrhundert Anteile an Allmannsweier und Wittenweier erwerben(11), womit um die Residenz in Rust eine kleine Herrschaft geschaffen wurde. In Rust errichtete 1575-1577 Johann Philipp (großjährig 1561, gest. 1614) das bis heute bestehende Schloss, das nach dem Ahnherr dieses Ruster Familienzweigs, Balthasar (1454-1520), "Balthasarburg" genannt wurde(12). Johann Philipp ist vielleicht auch das 1598 in Rust errichtete "Balzareschlössle" zuzuweisen, das wie das Schloss das Allianzwappen der Böcklin und der Zuckmantel zeigt(13). Freilich könnte dieses Allianzwappen aber auch auf Johann Philipps Vetter Philipp Dietrich (1567-1632) deuten, der gleichfalls mit einer Zuckmantel verheiratet war. Philipp Dietrich nämlich, der Bischheim und Obenheim besaß, aber wohl in Straßburg residierte, wo er 1598 das später an die Reichsritterschaft übergegangene Boecklin'sche Palais an der Place St.-Etienne (Stefansplatz) errichtete(14), hatte 1593 Rust von seinem Vetter erworben und verkaufte es später seinem jüngeren Bruder Balthasar (1570-1623). An Balthasars Nachfahren Wolfgang Sigismund (1687-1755) ging 1752 das Erbe der jüngeren Linie, und als dieser Hagestolz 1755 starb, fiel das gesamte Boecklin-Gut an seinen Großneffen Franz Jakob Christian (1704-1762), der von der weiteren Verwandtschaft sofort in ruinöse Erbprozesse verwickelt wurde und hoch verschuldet starb(15). Erbe war sein einziges Kind, der hochbegabte Franz Friedrich Sigmund August Boecklin (1745-1813), dessen Andenken als "Musikbaron" bis heute lebendig ist(16). Franz Friedrich Sigmund August verfügte zwar erstmals seit Jahrhunderten über den gesamten Familienbesitz, konnte diesen jedoch nur in Teilen halten, woran nicht nur die Verbindlichkeiten seines Vaters schuld hatten. Aufgrund eines Fehltritts seiner Mutter besaß er einen Halbbruder, Joseph, der ihm 1790 nach langwierigen Prozessen den gesamten Besitz im Elsass als Hälfte des Erbes streitig machen konnte und dort einen neuen Familienzweig begründete, der nach dem Übergang an eine andere Familie (Bastard de Boecklin) bis heute weiterblüht(17). Franz Friedrich Sigmund August Boecklin sah sich daher auf seine rechtsrheinischen Besitzungen verwiesen, aus deren, durch die napoleonischen Kriege beeinträchtigten Einkünften er schließlich auch noch die Kosten seiner Ehescheidung und den Unterhalt seiner Frau bestreiten musste. Mit der Mediatisierung der reichsritterschaftlichen Gebiete fielen die Boecklin'schen Hoheitsrechte an das neu gegründete Großherzogtum Baden. Rust wie auch Wittenweier und Allmansweier kamen 1810 zum Bezirksamt Ettenheim; die seit über 500 Jahren der Familie gehörenden Güter in Kehl hatte man bereits 1805 abgestoßen; noch früher schon die Mörburg(18). Eine nennenswerte Erweiterung fand der Besitz der Familie im 19. Jahrhundert nur noch durch die beiden Ehen von Franz Friedrich Sigmund Augusts Sohn und Alleinerben Friedrich Wilhelm Karl Leopold (1767-1829) mit den Erbinnen des Familienbesitzes der von Rathsamhausen in Nonnenweier(19). Waren er und sein Vater jeweils die einzigen männlichen Vertreter der Familie gewesen, verzweigte sich die Familie mit den Kindern Friedrich Wilhelm Karl Leopolds im 19. und 20. Jahrhundert wieder in mehrere Zweige. Aufgrund der Ablösung der bäuerlichen Abgaben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Besitz um Rust und Nonnenweier zu einem Gutsbetrieb mit anscheinend beträchtlicher Eigenwirtschaft, die von dem folgenden Besitzer, Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilian (1803-1873) um eine Brennerei ergänzt wurde. 1833 erweiterten Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilian und seine Brüder Emil und Leopold den Betrieb noch durch den Kauf des Guts Orschweier von den Freiherren von Brandenstein(20). Mit dem auf strikte Umgangsformen achtenden Ruprecht Boecklin (1875-1955) erlebte Rust in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine letzte Blüte adligen Landlebens(21). 1929 etwa hielten sich die Könige von Dänemark und Schweden in Rust zur Jagd auf. Nach Ruprechts Tod verkaufte sein gleichnamiger Sohn, genannt "Okie" (1903-1978), der, mit seiner Mutter frühzeitig in die USA ausgewandert, sich seinem Vater entfremdet hatte, 1956 das Gut mit dem Schloss an den Freiburger Bankdirektor Graf Karl Wolff Metternich zu Gracht, von dem es 1964 an Dr. Max Fuchs überging. Der Park war unterdessen an die Gemeinde Rust verkauft worden, die ihn zu Beginn der 1970er Jahre an den Familienbetrieb Mack aus Waldkirch weitergab. Wollte die Firma auf dem Gelände zunächst nur die von ihr hergestellten Fahrgeschäfte für Schaustellerbetriebe ausstellen, eröffnete man hier 1975 den "Europa-Park", der mittlerweile zu Deutschlands größtem Freizeitpark geworden ist. 1977 übernahm die Familie Mack auch das Schloss, in dem seit einer Renovierung 1979-1980 ein Restaurant betrieben wird. Orschweier war unterdessen an die Linie von Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilians jüngeren Brüdern übergegangen, deren letzter Nachfahre, Dietrich (1928-2000), es 1983 verkaufte. Heute leben in den USA noch zwei Namensträger der Familie, die jedoch ohne männliche Nachkommen sind. Anmerkungen 1. Zur Familiengeschichte der Boecklin vgl. Literaturverzeichnis. Für die ältere Stammfolge der Familie ist trotz erkennbarer Unsicherheiten immer noch Kindler von Knobloch maßgeblich, dessen Angaben im Folgenden verwandt werden; die neuere Stammfolge ist im Genealogischen Handbuch des Adels gut dokumentiert. Für die ältere Stammfolge am übersichtlichsten ist zur Einführung die Darstellung bei Lehr; weiterführend und präzise Sitzmann. Die von der Familie und der älteren Literatur herkömmlich behauptete Verwandtschaft der Boecklin mit der Straßburger Familie Bock wird von Zander, Verkauf Schmieheim, S. 115-118, als Konstrukt des 18. Jahrhunderts in Frage gestellt, ohne allerdings auf die Verwendung beider Namen durch die Boecklin in den Urkunden des 15. Jahrhunderts einzugehen, vgl. auch Zeder, Boecklin, S. 10. 2. Editionen der Urkunde: Schwarz, Älteste Urkunde; Boecklin, Eine alte Urkunde erzählt. 3. Zur Giesenburg so geschlossen die ältere Literatur; neuerdings dieser frühe Zeitpunkt des Erwerbs in Frage gestellt bei Metz, Alsatia munita, S. 44-45. Der von der älteren Literatur ferner behauptete Kauf von Anteilen an Schmieheim durch Bernhard Boecklin widerlegt bei Zander, Verkauf Schmieheim. Zu den Beziehungen der Böcklin zu den Herren von Geroldseck vgl. auch Christoph Bühler: Materialien zur Geschichte des Hauses und der Herrschaft Geroldseck, in: http://www.buehler-hd.de/reg/index.htm, aufgerufen am 29.8.2009. Zum Lehensbesitz der Boecklin im Elsass eine einführende Zusammenstellung bei Sitzmann, Boecklin, S. 185; eine Karte bei Zeder, Boecklin, S. 27. 4. Zeder, Boecklin, S. 14-17. 5. Sitzmann, Boecklin, S. 185. 6. Zusammengestellt bei Zeder, Boecklin, S. 18-22 und 41-47. 7. Vgl. U 101/1, Nr. 8306; ergänzend U 101/1, Nr. 4483; Overmann, Reichsritterschaft. 8. Hatt, Liste Strasbourg. 9 Die kurze Episode ist wegen der von den Boecklin gestützten Hexenverfolgungen in Kirchhofen von Bedeutung, die zu den frühesten im Breisgau gehören: Kopf, Böcklin. 10 Zu ihm Kopf, Boecklin. 11 Nach Zander, Grabsteine, S. 26, erhielten die Boecklin Wittenweier und Allmannsweier 1565 von den Markgrafen von Baden als Lehen. 12 So der überwiegende Teil der Literatur (etwa Thoma, Balthasarburg, S. 66); denkbar ist aber mit Kraus, Kunstdenkmäler, S. 273, auch, dass das Schloss seinen Namen von dem im Folgenden genannten Balthasar erhielt, der gleichfalls in Rust residierte. 13 Abgebildet bei Kraus, Kunstdenkmäler, S. 275. Denkbar wäre, wie von Kewitz, Balzare-Schlößle, S. 365, vorgeschlagen, die Nutzung des Gebäudes als Witwensitz. 14 Zeder, Boecklin, S. 41-47. 15 Beide meisterhaft mit wenigen Strichen charakterisiert bei Kageneck, Lebensgeschichte Musikbaron, S. 111-112. 16 Kageneck, Lebensgeschichte Musikbaron; Schmider, Musikbaron. Zum Folgenden vor allem Kageneck. 17 Sitzmann, Boecklin, S. 188-189. Entgegen der Angaben bei Sitzmann ist die Familie nicht ausgestorben. 18 Boecklin, Auf den Spuren der Boecklins, S. 48. 19 Bender, Nonnenweier. 20 U 101/1, Nr. 9776; Boecklin, Von Orschweier. Zusätzlich erwarb Emil 1845 Schloss Nonnenweier, das allerdings bereits 30 Jahre später von seinem Sohn Adolf wieder verkauft wurde: Ludwig, Nonnenweier, S. 490-491. 21 Das Folgende vor allem nach Thoma, Balthasarburg.
Archivgeschichte: Die hier verzeichneten Akten und Bände des Boecklin'schen Archivs befanden sich wohl seit alters in einem oder zwei gewölbten Räumen des Erdgeschosses von Schloss Rust, nördlich vom Treppenturm unterhalb des Erkervorbaus. Mit der Lage im Erdgeschoss und der massiven Einwölbung dürften die Räume bereits beim Bau des Schlosses für die Aufnahme von Schriftgut vorgesehen worden sein; der Gewölbeschlussstein zeigt das Allianzwappen Boecklin und Zuckmantel(22). Wie andernorts ebenfalls üblich, wurde der Raum freilich nicht dem Archiv vorbehalten: in einem Plan aus den Jahren um 1905 werden die Archivräume auch als "Putzraum" bezeichnet(23). Das Archiv wurde offenkundig stets als Besitz der Gesamtfamilie angesehen, der vom jeweiligen Besitzer der Stammguts lediglich zu verwalten war(24). Ein erstes Archivverzeichnis ist aus dem Jahr 1577 für einen Teil der Urkunden erhalten(25). Ihm folgten 1670 zwei Verzeichnisse, die bis weit in das 18. Jahrhundert hinein benutzt wurden(26). Diese beiden Findbücher enthalten Nachweise jedoch nur für die unter dem Familienfideikommiss stehenden Lehensgüter, nicht aber für das Allodialgut, dessen zugehöriges Schriftgut anscheinend geteilt werden konnte und vielleicht gar nicht in den hier verzeichneten Bestand aufgenommen wurde (siehe unten). Die Ordnung der Archivalien ist in den Findbüchern noch wenig entwickelt. Die Vorgänge - wie üblich, Urkunden und Akten noch vereint - wurden ohne Vergabe von Lokaturen lediglich rubriziert; innerhalb der Vorgänge wurden alle Schriftstücke durchnummeriert. Die Verzeichnisse enthalten jedoch ausgesprochen ausführliche Inhaltsangaben der Schriftstücke, die eine Benutzung der Originale häufig ersparen konnten und für die Forschung heute als eigene Quelle zur Verfügung stehen. Dieses Ordnungsschema behielt auch ein weiteres Findbuch bei, das wohl um 1760, nach der Zusammenführung des gesamten Familienbesitzes in der Hand der älteren Linie, angelegt wurde(27). Urkunden und Akten waren nach wie vor ungetrennt und wurden wiederum über sehr ausführliche Inhaltsangaben erschlossen, wobei den Rubra zumindest teilweise Laden eines Archivschranks oder -regals entsprachen. Nachträglich entschloss man sich sogar, die in das gefürchtete Rubrum "Varia" entschwundenen Schriftstücke sowie die Rechnungen zu erfassen(28). In der Folgezeit kam es nur noch zu halbherzigen Ordnungsversuchen, bei denen man offenbar rasch vor der Menge des zu bearbeitenden Materials kapitulierte(29). Für seine "Rechtsbegründende Denkschrift" erkundete Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilian Boecklin das Archiv zwar systematisch, führte aber anscheinend keine Ordnungsarbeiten durch. 1876 erließ die Familie eine sehr modern anmutende "Archivordnung", um den Zugang zum Archiv zu regeln, doch geschah wiederum nichts Weiteres(30). Daher war die archivpflegerische Tätigkeit der Badischen Historischen Kommission für das Archiv ein Segen. Seit den Jahren um 1902 bearbeitete im Auftrag der Kommission der Karlsruher Lehrer Benedikt Schwarz das Archiv(31). Sein Hauptaugenmerk wandte er den Urkunden zu, die er den Akten entnahm und in eine chronologische Reihe brachte. Die zugehörigen Regesten konnten 1910 in der ZGO veröffentlicht werden; trotz der inhaltlichen Kürze der Regesten, die zudem nicht fehlerfrei sind, bei über 1000 Stück eine große Leistung. Aufnahme fanden in die Urkundenreihe zwar auch herausragende Aktenstücke, doch von der Masse der Akten wurde nur ein Teil der Vorgänge in fünf Abteilungen in chronologischer Ordnung summarisch beschrieben, das Übrige blieb unverzeichnet(32), jedoch nicht ungeordnet, denn Schwarz klassifizierte die Akten und verpackte sie neu. Zur Grobgliederung wandte er ein Farbschema an, das derzeit noch nicht rekonstruiert ist, immerhin ist deutlich, dass die Akten des "Familienarchivs" rosa Aktenumschläge erhielten(33). Anmerkungen 22 Kewitz, Schloss Rust, S. 364; Thoma, Balthasarburg, S. 66; die ältere Literatur behauptet teilweise (so etwa Debacher, Alt-Rust in Bildern, S. 62), dass das Wappen der Herren von Endingen zu sehen sei. 23 Abgedruckt bei Thoma, Balthasarburg, S. 72. 24 Bereits die "Nachregistratura" von 1670 verstand die Archivalien als Archiv der Gesamtfamilie, das vom Familienältesten, der auch als Lehensträger amtete, zu verwahren war: U 101/1, Nr. 761. Vgl. auch die Denkschrift von Dietrich Boecklin in StaatsA Freiburg, Az. 7514.7. 25 U 101/1, Nr. 755. 26 U 101/1, Nrn. 756 und 761 ("Brieff-Registratura" und die zugehörige "Nachregistratura"). Fortgeführt vor allem in U 101/1, Nr. 757. Dieses letztgenannte Schriftstück ist eine Abschrift von Nr. 756, nach der Schrift aber deutlich später entstanden und zudem mit Nachträgen versehen. 27 U 101/1, Nrn. 762. 28 U 101/1, Nrn. 763-767. 29 Vgl. etwa U 101/1, Nrn. 754, 2823 oder 9109. Boecklin, Rechtsbegründende Denkschrift, S. 180: das Familienarchiv sei weder 1829 noch 1856 geordnet gewesen. 30 U 101/1, Nrn. 74 und 248. 31 Seine Tätigkeit erwähnt in ZGO 1902, S. m3. 32 U 101/1, Nr. 3196. 33 Vgl. den später angelegten "Wegweiser" zum Archiv, U 101/1, Nr. 749.
Zum Inhalt des Archivs: Trotz der Herkunft der Boecklin aus der Straßburger Patrizierschicht handelt es sich nicht um das Archiv städtischer Beamter oder Kaufleute, sondern um das Archiv einer zum ritterschaftlichen Adel aufgestiegenen Familie, das aus der Verwaltung ihres grundherrlichen und herrschaftlichen Besitzes erwachsen ist. Der Bestand enthält im Wesentlichen die Überlieferung der älteren Linie der Boecklin seit der Übernahme der Herrschaft Rust, also seit 1755, während ältere Archivalien ebenso wie Archivalien der anderen Familienzweige nur in Einzelstücken überliefert sind. Die Struktur des Aktenbestands wird von einigen großen Aktenkomplexen bestimmt: die bereits erwähnten Prozesse von Franz Friedrich Sigmund August Boecklin gegen seinen Halbbruder und seine Ehefrau sowie gegen die aufbegehrende Gemeinde Rust, der unglücklich vom Zaun gerissene Prozess seines Sohns gegen den Schaffner Samuel Haubert, der Gantprozess von Friedrich Wilhelm Ludwig Maximilian Boecklin und der Prozess um den Umfang des dem Familienältesten zustehenden "Stammguts". Bedeutenden Umfang haben ferner die Unterlagen der Gutsverwaltung im engeren Sinne mit ihren Rechnungs- und Verwaltungsunterlagen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die in der Verantwortung der Verwalter eine gesonderte Registratur gebildet haben. Zu den aussagereichsten Teilen des Bestands dürfte die Überlieferung der Rechnungen zählen, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts einsetzt und erfreulich dicht ist. Neben den Rechnungen sollen von den Bänden und Akten, die aus der Zeit vor 1755 überliefert sind, einige herausgestellt werden: älteste Stücke sind zwei Gültrodel von 1390 und 1413 aus Schwersheim und Wickersheim. Überhaupt ist die mit diesen Archivalien einsetzende grundherrliche Überlieferung der Einkunftsregister und Erneuerungen offenbar recht vollständig (vgl. Abschnitt 7.6). Von dem Schriftgut aus dem Bereich der Gerichtsbarkeit sind hervorzuheben die Dorfordnungen von Bischheim, Obenheim und Rust, die Gerichts- und Ämterbesetzungslisten von Rust und die Gerichtsprotokolle von Bischheim (vgl. Abschnitte 2.3 und 2.5). Die Erbinventare einzelner Familienmitglieder sind wegen der in ihnen aufgenommenen Urkundenregesten von erweiterter Bedeutung (Abschnitt 1.5). Insgesamt handelt es sich gleichwohl erkennbar um eine Auswahlüberlieferung, die auf eine bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt durchgeführte gezielte Aussonderung von Schriftgut hindeutet. Vielleicht darf man vermuten, dass es sich lediglich um Archivalien über jene Güter und Herrschaftsrechte handelt, die der Gesamtfamilie als Lehensbesitz verliehen waren, während das Schriftgut über das Allodialgut verloren sein könnte. Einen kleineren Teil des Bestands bilden die persönlichen Nachlässe einiger Familienmitglieder seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben ist der Nachlass des wohl bekanntesten Boecklin, des "Musikbarons" Franz Friedrich Sigmund August Boecklin, dessen "Beyträge zur Geschichte der Musik" über das Musikleben am Oberrhein im ausgehenden 18. Jahrhundert bis heute Beachtung finden. Die erhaltenen weiteren Buchmanuskripte Boecklins spiegeln seine vielfältigen Interessen, die sich im Geist seiner Zeit der Land- und Forstwirtschaft ebenso wie der Geschichte, der schönen Literatur und der Philosophie zuwandten; eine Autobiographie rundet sein schriftstellerisches Wirken ab. Aus dem Nachlass seines Sohns Friedrich Wilhelm Karl Leopold, der im badischen Militär zuletzt den Rang eines Generalmajors erreicht hatte, sind das Tagebuch von einer Reise nach Paris zur Kaiserkrönung Napoleons 1804 sowie die Unterlagen von seiner Teilnahme am Russlandfeldzug Napoleons 1812 hervorzuheben. Zeugnisse des Militärlebens aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts enthalten auch die Nachlässe seiner Enkel Wilhelm (1831-1905) und Ludwig (1838-1922), die hohe Offiziersränge in der österreichischen und preußischen Armee bekleideten. Diese Archivalien dürften durch die Bemühungen von Ruprecht Boecklin, dem an der Familiengeschichte sehr interessierten letzten Boecklin auf Schloss Rust, in das Archiv gelangt sein; gleiches gilt wohl für zwei Briefe von Lazarus von Schwendi aus dem Jahr 1575. Über Erbschaften gelangten schließlich zudem Archivalien der mit den Boecklin mehrfach verbundenen Familien Joham von Mundolsheim und von Rathsamhausen-Ehenweyer in das Archiv, darunter (ebenfalls als Erbe an die von Rathsamhausen gelangte) Archivalien der Familie Wurmser von Schäffolsheim (unter anderem die in Abschnitt 1.1.4 aufgeführten Familienchroniken). Derzeit können vom Unterzeichner mit Ausnahme der von Kindler im Stadtarchiv Colmar entdeckten Archivalien keine weiteren Schriftstücke Boecklin'scher Provenienz in anderen Archiven nachgewiesen werden; dieser Befund wird bei der genaueren Erforschung einzelner Besitzkomplexe ohne Weiteres zu berichtigen sein. Jedoch wird man grundsätzlich mit Kageneck davon auszugehen haben, dass 1790 an Joseph Boecklin keinerlei Archivalien zu den elsässischen Besitzungen ausgefolgt wurden, sondern diese in Rust verblieben. Hinzuweisen ist auf die dichte Parallelüberlieferung in den Beständen der Reichsritterschaft im Unterelsass im Departementsarchiv Straßburg und der Reichsritterschaft in der Ortenau im Generallandesarchiv Karlsruhe. Ein Teil der reichsritterschaftlichen Überlieferung ist aber auf derzeit noch unerforschten Wegen auch in das Archiv der Boecklin gelangt (Abschnitt 8); möglicherweise hat der badische Staat nach der Auflösung der Organe der Reichsritterschaft einen Teil der Akten auf die betroffenen Familien verteilt. Besonders aussagereich für die Familiengeschichte werden daneben die Archive jener Herrschaften sein, von denen die Boecklin Lehen erhalten haben. In zahlreichen Bibliotheken und Archiven finden sich ferner die von der Familie herausgegebenen Streitschriften wie auch Leichenpredigten. Für die Sicherstellung des Archivs im Staatsarchiv Freiburg muss man umso dankbarer sein als das sonstige Inventar des Schlosses Rust verschollen ist - so die noch 1950 genannten 61 Ahnenbilder, die Möbel, die auf einem älteren Foto zumindest teilweise zu sehenden gerahmten Ahnenproben der Familie ebenso wie alle von Schwarz aufgenommenen Karten und Pläne und die Bibliothek; ein Teil gelangte laut unbelegten Behauptungen in den USA und in Deutschland in den Handel, während sich ein weiterer Teil der Familienbilder in Schloss Munzingen befinden soll. Einige Glasscheiben aus dem Schloss befinden sich nunmehr in der Pfarrkirche Rust. Daneben gibt es in der Ortenau noch eine ganze Reihe von Kleindenkmalen, die an die Familie erinnern; doch dürften sie nur durch den Kenner aufzuspüren sein. Größere Breitenwirkung könnte das Andenken an die Familie durch die neue Marke "Anne Boecklin" der Winzergenossenschaft Kientzheim-Kaysersberg erreichen, die nach der Ehefrau von Lazarus von Schwendi benannt ist. Schwendi gilt als einer der großen Förderer des Weinbaus am Kaiserstuhl und im Elsass; zugleich war er Besitzer der Burgruine von Kaysersberg. Mit dem Namen Boecklin nahm man zugleich Bezug auf Joseph Boecklin, der 1786 die Kaysersberger Ruine erworben und dort erstmals Weinreben gesetzt hatte. Die Boecklin haben sicher keine große Geschichte geschrieben und ihr Auftreten scheint auch nicht immer sympathisch gewesen zu sein. Gleichwohl ist ihr Archiv nach Struktur und Inhalt ein beachtenswerter Teil des alten oberrheinischen Kulturraums, der durch die Nationalismen des 19. und 20. Jahrhunderts so gründlich zerstört wurde. Möge das vorliegende Findbuch dazu beitragen, dieses oberrheinische Erbe lebendig werden zu lassen! Freiburg, im Sommer 2009 Jörg Martin Das in den Jahren 1971/1972 in das Staatsarchiv Freiburg gelangte Archiv der Freiherren Böcklin von Böcklinsau wurde Ende 80er und zu Beginn der 1990er Jahre im Rahmen eines weitgehend über Drittmittel finanzierten Projektes archivfachlich geordnet und erschlossen. Die auf MIDETIT-Erfassungsbögen vorliegenden Titelaufnahmen wurden in den Jahren 2005 ff. durch die Archivangestellte Gisela Braun in das Archivprogramm MIDOSA-95 übertragen. Sie folgte dabei einem Klassifikationsschema , das vom ehemaligen Direktor des Staatsarchivs Freiburg, Dr. Joachim Fischer, Mitte der 1990er Jahre auf der Grundlage der vorliegenden Titelaufnahmen entiwckelt worden war. Der Archivar Jörg Martin war es schließlich, der im Rahmen eines Werkvertrages im Jahre 2009 die Titelaufnahmen überarbeitete und sie als EXCEL-Datei für die Übernahme in SCOPE-Archiv vorbereitete. Darüber hinaus schrieb er die einleitenden Bemerkungen zur Geschichte der Familie Böcklin, zur Geschichte des Böcklinschen Archivs und zu den inhaltlichen Schwerpunkten der Überlieferung. Der Depositalbestand umfasst nunmehr die Bestellnummern 1-10657 (darunter Leernummern) in 58,75 lfd.m. Freiburg, im Juli 2011 Dr. Kurt Hochstuhl Anmerkungen 34 U 101/1, Nr. 3201. Das Folgende nach StaatsA Freiburg, Az. 7514.7. 35 Vgl. U 101/1, Nr. 4507. 36 Allerdings ist U 101/1, Nr. 10.629, in der folgenden Verzeichnung aus unbekannten Gründen nicht enthalten (angeblich handelte es sich um die eigenhändige Lebensbeschreibung von Friedrich Wilhelm Karl Leopold für die Jahre 1704 (so!) bis 1827; Staatsarchiv Freiburg (= StAF), Registraturakten Az. 7514.7). 37 Dazu Zander, Grabsteine, S. 35-37. 38 U 101/1, Nrn. 4333 und 4467. 39 U 101/1, Nr. 1375. 40 U 101/1, Nrn. 512-514 und 652. 41 U 101/1, Nr. 673. 42 Vgl. dazu die Aufsätze von Dietrich Boecklin. 43 U 101/1, Nr. 53. 44 Kindler von Knobloch, Pfalzgräfliche Registratur. 45 Kageneck, Lebensgeschichte Musikbaron, S. 130-131. 46 Zu denken ist insbesondere an die Abt. 44 und 72 des Generallandesarchivs Karlsruhe. 47 StAF Az. 7514.7 (Bericht von Alfred Graf von Kageneck an Staatsarchiv Freiburg, 10.1.1950). 48 Bild in Thoma, Balthasarburg, S. 76. 49 StAF Az. 7514.7. Vgl. Thoma, Balthasarburg, S. 69 und 197. 50 Koerner, Boecklin'sches Wappen. 51 Zusammengestellt bei Boecklin, Auf den Spuren. 2008 eröffnete die Ortsverwaltung Orschweier der Stadt Mahlberg eine "Boecklin-Stube" mit Bildern der Familie Boecklin und weiteren Stücken, die vermutlich aus dem Besitz von Dietrich Boecklin stammen, vgl. Badische Zeitung Freiburg vom 5. Aug. 2008.
Literatur zur Familie Boecklin: a) Allgemein Artikel Boecklin von Boecklinsau, in: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie; Bearbeitungsstand 24. Juni 2009, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Boecklin_von_Boecklinsau Boecklin, Dietrich Freiherr von: Auf den Spuren der Boecklins, in: Geroldsecker Land 33, 1991, S. 46-54 Ders.: Eine alte Urkunde erzählt: Verträge im Geroldsecker Land vor sieben Jahrhunderten, in: Geroldsecker Land 35, 1993, S. 127-135 Boecklin von Boecklinsau, Friedrich: Rechtsbegründende Denkschrift [...] zur gerichtlichen Reklamation [...] des [...] Stammschlosses und Stammguts der Grundherrschaft zu Rust, Karlsruhe 1856 Ders.: Übersichtliche Zusammenstellung und Erläuterung der Urkunden und Materialien, welche Freiherr Friedrich von Böcklin [... dem] Hofgericht des Oberrheinkreises hat einreichen lassen, Freiburg 1862 Fischer, Joachim: Die Freiherren Boecklin von Boecklinsau: 700 Jahre Herrschafts- und Familiengeschichte [Katalog einer Ausstellung], hrsg. vom Staatsarchiv Freiburg, Freiburg 1999 Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 4, 1952 (= Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, Bd. 1), S. 20-23, Bd. 80, 1982 (= Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, Bd. 13), S. 19-21, und Bd. 110, 1996 (= Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser, Bd. 19), S. 22-26 Hatt, Jacques: Liste des membres du grand sénat de Strasbourg [...] du XIIIe siècle à 1789, Strasbourg 1963 Kageneck, Alfred Graf von: Elsässische und schweizerische Bestände in südbadischen Adelsarchiven, in: Archivalische Zeitschrift 77, 1997, S. 107-111 Kindler von Knoblauch, Julius: Die pfalzgräfliche Registratur des Dompropstes Wilhelm Böcklin von Böcklinsau, in: ZGO 45, 1891, S. 263-282 und 644-662 Ders.: Oberbadisches Geschlechterbuch, Bd. 1, Heidelberg 1898, hier S. 130-136 [Becke-Klützschner dadurch überholt] Lehr, Ernest: L'Alsace Noble suivie de Le Livre d'or du patriciat de Strasbourg, Bd. 2, Paris 1870, S. 99-108 Overmann, Alfred: Die Reichsritterschaft im Unterelsaß, in: ZGO 50, 1896, S. 570-637, und 51, 1897, S. 41-82 Schwarz, Benedikt: Eine Polizeiordnung aus dem 16. Jahrhundert [Dorfordnung von Rust], in: Badische Fortbildungsschule, Nr. 8, 1902, S. 124-128 Ders.: Die älteste Originalurkunde des Freiherrlich von Böcklin'schen Familienarchivs zu Rust, in ZGO 57, 1903, S. m35 Ders.: Ein Brief Lavaters, in: Alemannia 32, 1904, S. 317-318 Ders.: Freiherrlich Böcklin von Böcklinsauisches Archiv in Rust, in: ZGO 25, 1910, S. m14-m121 Sitzmann, Fr. Edouard: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l'Alsace, Bd. 1, Rixheim 1909 Wolff, Christian: Boecklin de Boecklinsau, in: Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne, Strasbourg 1984, S. 277-278 [vor allem nach Lehr] Zander, Paul-René: Sieben Grabsteine - sieben Kapitel zur Boecklin'schen Familienchronik, in: Geroldsecker Land 36, 1994, S. 25-39 Ders.: Boecklin contra Bourbon: ein besonderes Kapitel zur Boecklinschen Familienchronik, in: Geroldsecker Land 37, 1995, S. 19-32 Ders.: Der Verkauf des Dorfes Schmieheim im Jahre 1439, in: Geroldsecker Land 38, 1996, S. 110-122 Zeder, Jean-Pierre: Les Boecklin de Boecklinsau, famille des plus anciennes, des plus nobles, des plus puissantes de l'Alsace féodale, Strasbourg 1988 b) Einzelne Personen Artikel Friedrich [Wilhelm Karl Leopold] Freiherr Boecklin von Boecklinsau, in: Badische Biographien, hrsg. von Friedrich von Weech, Bd. 3, 1883 Boecklin, Dietrich Freiherr von: Tagebuch aus Russland: Badener in Napoleons Großer Armee [Friedrich Wilhelm Karl Leopold Boecklin], in: Lahrer Hinkender Bote 1992, S. 47-49 Ders.: Ortenauer Zaungäste bei der Krönung Napoleons [Reise von Friedrich Wilhelm Karl Leopold Boecklin 1804 nach Paris], in: Geroldsecker Land 36, 1994, S. 40-46 Kageneck, Alfred Graf von: Die Lebensgeschichte des "Musikbarons" Franz Friedrich Sigismund August Freiherrn Böcklin von Böcklinsau (1745-1813), in: Schau-ins-Land 113, 1994, S. 107-148 [Kurzfassung dieses Texts in Ortenau 57, 1977, S. 272-278] Kopf, Hermann: Ritter Wilhelm Böcklin von Böcklinsau: Hofmarschall, Dompropst, Stifter in Freiburg, in: Schau-ins-Land 92, 1974, S. 5-68 Schmider, Christoph: Der Musikbaron [Franz Friedrich Sigmund August Boecklin], in: Rittersitze: Facetten adligen Lebens im Alten Reich, hrsg. von Kurt Andermann, Tübingen 2002 (Kraichtaler Kolloquien, Bd. 3), S. 191-209 Ders.: Der Ruster "Musikbaron": Franz Friedrich Böcklin von Böcklinsau (1745-1813) und die Musik in der Ortenau, in: Die Ortenau 84, 2004, S. 311-338 Ders.: Franz Friedrich Böcklin von Böcklinsau: Komponist, Musikschriftsteller, der "Musikbaron", in: Lebensbilder aus Baden-Württemberg 21, 2005, S. [37] - 58 c) Einzelne Orte Bender, Karl Ludwig: Geschichte des Dorfes Nonnenweier bei Lahr in Baden, Karlsruhe 1908 Boecklin, Dietrich Freiherr von: Von Orschweier und seinem Schlößchen, in: Geroldsecker Land 34, 1992, S. 185-191 Ders.: Kaiserliche Abendsonne über Rust, in: Geroldsecker Land 42, 2000, S. 149-155 [zur Verleihung des Marktrechts an Franz Friedrich Sigmund August Boecklin für Rust 1783, U 101/2, Nr. 998] Debacher, Karl-Heinz: Die Juden und die reichsritterschaftlichen Herren "Boecklin von Boecklinsau" in Rust, in: Die Ortenau 69, 1989, S. 477-484 [ders. ferner: Juden müssen heimlich heiraten, in: Der Altvater 47, 1989, Nr. 2, S. 5-7, und ergänzend ebd., Nr. 21, S. 81-82] Ders.; Gruninger, Franz: Alt-Rust in Bildern, Horb 1992 Kewitz, Hubert: [Artikel über die Schlösser Orschweier, Rust und das Balzare-Schlössle in Rust], in: Schneider, Burgen und Schlösser, S. 359 und 362-365 Köbele, Albert: Dorfsippenbuch Ringsheim, Grafenhausen 1956 (Deutsche Ortssippenbücher, Bd. 1) Köbele, Albert: Ortssippenbuch Rust, Grafenhausen 1969 (Deutsche Ortssippenbücher, Reihe A, Bd. 45) Koerner-Baumann, Josefine: Geschichte der Fischerzunft Rust 1583-1983, Rust: Fischerzunft, 1983 [ebenso in Die Ortenau 63, 1983, S. 85-88] Dies.: Das Böcklinsche Wappen [zu Wappenglasscheiben aus Schloss Rust], in: Geroldsecker Land 25, 1983, S. 173-178 Dies.: Das Böcklinsche Wappen [zu Wappenglasscheiben aus Schloss Rust], in: Geroldsecker Land 26, 1984, S. 143-146 Dies.: Rust als Marktflecken, in: Die Ortenau 66, 1986, S. 301-305 Kraus, Franz Xaver; Wingenroth, Max: Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach [u.a.] (Kreis Freiburg Land), Tübingen und Leipzig 1904 (Die Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden, Bd. 6, Abt. 1) Ludwig, Adolf: Die beiden Schlösser in Nonnenweier, in: Ernst Batzer und Alfons Städele (Hrsg.): Burgen und Schlösser Mittelbadens = Die Ortenau 21, 1934, S. 490-491 Metz, Bernhard: Alsatia munita - Répertoire critique des sites fortifiés de l'Ancienne Alsace du 10e siècle à la Guerre de Trente Ans [von 2005] in: www.monuments-alsace.com/alsatia/alsatia.pdf, aufgerufen am 29.8.2009 [zur Giesenburg bei Hüttenheim] Neu, Heinrich: Geschichte des Dorfes Schmieheim, Ettenheim 1902 Schneider, Hugo (Hrsg.): Burgen und Schlösser in Mittelbaden, hrsg. vom Historischen Verein für Mittelbaden = Die Ortenau 64, 1984 [dadurch überholt das unzuverlässige Werk von Batzer und Städele, Ortenau 21, 1934] Staudenmeyer, Walter: Kippenheim - Schmieheim: Ein Streifzug durch die Geschichte von A bis Z, 1992, hier vor allem S. 276-278 [nach Neu] Thoma, Willi: Die Balthasarburg in Rust, Waldkirch 1992 Zeder, Jean-Pierre: Bischheim au fil des siècles, Bde. 1 und 2, Strasbourg 1982-1983
1-10657
Bestand
Die Freiherren Boecklin von Boecklinsau - 700 Jahre Herrschafts- und Familiengeschichte. Katalog zur Ausstellung des Staatsarchivs Freiburg. Bearb. von Joachim Fischer. Freiburg 1999.
Boecklin von Boecklinsau, Freiherren von
Straßburg [F]; Boecklin von Boecklinsau
Ortenau; Ritterkanton
Reichsritterschaft; Boecklin von Boecklinsau
Unterelsass; Ritterkanton
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.