Bestand

NW 0354 360.07.00

Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 4. Oberste und obere Landesbehörden NRW >> 4.2. Oberste Landesbehörden >> 4.2.19. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten >> 4.2.19.1. Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Wasserwirtschaft

1931-1976

Flurbereinigung, Wasserwirtschaft, Abwässer

Form und Inhalt: Der Bestand NW 354 wurde am 21.10.1981 (Acc. Nr. III 42/81) von der Abteilung III des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (MELF) übernommen. Er umfasste neben 701 Stehordnern 62 in der Abgabeliste nicht näher spezifizierte Ordner sowie 52 Kartons mit ungeordnetem Aktenmaterial.
Die Laufzeit der Akten liegt zwischen 1934 (Wasserwirtschaftsstelle für das Gebiet des unteren Rheins des Oberpräsidenten in Koblenz als Vorprovenienz, desgleichen Wirtschaftsministerium) und 1972.
Zur Behördengeschichte sei auf den Bestand NW 132 verwiesen, der Akten der gleichen Abteilung enthält, der jedoch in ausgewogenerem Maße Akten zur inneren Verwaltung des MELF, der Bodenreform, Flurbereinigung und Siedlung enthält. Bei dem Bestand NW 354 liegt der inhaltliche wie quantitative Schwerpunkt auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft. Diese wurde nach Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen dem Wirtschaftsministerium unterstellt und gliederte sich nach dem ersten Geschäftsverteilungsplan in 5 Abteilungen. In den ersten Jahren nach Kriegsende stand im Vordergrund aller Maßnahmen für die Wasserwirtschaft die Beseitigung der Kriegsschäden. Ein großzügiges Programm für die Instandsetzung der Wasserläufe wurde verabschiedet, und zugleich griff man die in Folge des Krieges liegengebliebenen Planungen wieder auf. Angesichts der Mangelwirtschaft und der fehlenden Arbeitskräfte stellte sich dies als großes Problem dar. Mittel aus dem Marshallplan wurden für die Wasserwirtschaft nur in bescheidenem Maße zur Verfügung gestellt. Erschwerend kam noch hinzu, daß durch die allgemeine wirtschaftliche Wiederbelebung die Inanspruchnahme und Verschmutzung des Wassers rasch wieder hohe Grade erreichte. Es dauerte - trotz Appells an die Öffentlichkeit - jedoch noch einige Zeit, bis ausreichende Mittel flossen, die es erlaubten, ausreichende und hygienisch einwandfreie Wasser- und Abwasserverhältnisse zu schaffen.
Durch Kabinettsbeschluss von 18. März 1953 ging die Federführung für die Wasserwirtschaft auf das Ernährungsministerium über, die Zuständigkeit als Oberste Wasserbehörde wurde im Mai 1962 gesetzlich verankert. Bereits 1953 wurde ein Wasserwirtschaftsausschuss des Landtages konstituiert und bald danach für die Beratung des Ministers ein Wasserbeirat aus Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, Industrie- und Handelskammern, Landwirtschaftskammern, Wasserverbänden und Fachvereinigungen berufen.
Die Organisation der Wasserwirtschaft ist so gegliedert, dass in der Mittelinstanz die Regierungspräsidenten als Obere Wasserbehörde, auf der Kreisebene die Kreise oder kreisfreien Städte als untere Wasserbehörde und schließlich die Gemeinden als örtliche Wasserbehörde zuständig sind. Den Regierungspräsidenten stehen die acht Wasserwirtschaftsämter Aachen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Hagen, Lippstadt, Minden, Münster zur Seite.
Wesentlich für die wasserwirtschaftlichen Aufgaben ist die Existenz von mehr als 2000 Wasser- und Bodenverbänden in Nordrhein-Westfalen, die als Selbstverwaltungskörperschaften in ihren Bereichen die Trink- und Brauchwasserbeschaffung sichern, Be- und Entwässerung, Bodenverbesserungen durchführen und für die Instandhaltung der Wasser laufe und Deiche sorgen.
Der vorliegende Bestand wurde von April 1984 bis Februar 1985 von Staatsarchivinspektorin S. Fiedler geordnet und verzeichnet. Seine Klassifikation richtete sich grob nach den in NW 132 angegebenen Organisations-, Akten- und Geschaftsverteilungsplänen; vorwiegend wurde er jedoch nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet, da für den Zeitraum 1945-1950 keine Aktenpläne vorlagen. Mehrfachschriftgut, Beihilfeanträge, Doppelstücke sowie unwesentliches statistisches Material wurden der Kassation vorgeschlagen. Angesichts der zu erwartenden Engpässe in der Wasserversorgung und dem damit verbundenen zunehmenden Interesse wurde weitgehend in den Bereichen der Wasserbedarfsberechnungen und der Übersichten über die Lage der Wasserversorgung auf eine Kassation verzichtet.
Personenbezogene Akten, die einer längeren Sperrfrist unterliegen, finden sich unter den Nummern 1-10, 920-938, 470-484.
Das Findbuch schrieb Frau Reefschläger.

1490 Einheiten; 339 Kartons

Bestand

German

Das Grüne Buch von Nordrhein-Westfalen. Aufgaben, Leistungen und Probleme der Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft, hrsg. vom MELF. Hiltrup 1962
Scheerer, W., Im Strom der Zeit. Werden und Wirken des MELF. Hiltrup 1970
Gieseke, Paul, Gesetzliche Bestimmungen über die Wasserversorgung und gegen die Verschmutzung von Gewässern im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Bonn 1953

https://www.archive.nrw.de/ms/search?link=ARCHIV-DE-LAV-NRW

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17.09.2025, 13:26 MESZ