Wolff Egkh von Ziegelberg, einst Diener des Hans Joachim Erbmarschalls von Bappenheim zu Calden, bekennt, den Verbrechern, mit denen sein Herr Straßenraub, Diebstahl, Brandstiftung und Mord begangen hat, zu Calden Unterschlupf gewährt und von verschiedenen aufgezählten Verbrechen vorher gewußt, sie aber nicht, wie ihm als Insasse der hohen Gerichte der Grafschaft Kempten gebührt hätte, angezeigt zu haben. Da er deswegen in des Gefängnis des Fürstabts von Kempten und seiner weltlichen Räte gekommen, aber auf Bitten vieler Leute wieder freigelassen worden ist, verspricht er eidlich, den noch flüchtigen Verbrechern in keinerlei Weise zu helfen, seine Gefangenschaft nicht zu rächen und alle Streitigkeiten mit dem Fürstabt, dessen Räten und Untertanen nur vor den zuständigen Gerichten auszutragen. Bürgen: Hans, Michael und Ulrich die Eggen, Balthus Eggkh, Jacob Falin, Policarpus Egghartsperger. - S 1: Blasy Honold, S 2: Hans Luger, beide Bürger zu Kempten - Siegelbittzeugen: Alexander Ness, Ammann, Jörg Hertz, Gori Veitt, Jacob Schiess, Ulrich Albrecht, Symon Wassermann, alle geschworene Richter zu [Ober-]Güntzburg - "... uff montag den zwaintzigisten des monats Aprilis" 1551.