Der Knappe Hermann von Velen bekundet, daß die durch seine Verstöße gegen Bischof und Stift ausgelöste Fehde mit seinem Herrn, Bischof Florenz von Münster, folgendermaßen beigelegt ist: Er trägt Bischof und Stift seine Burg Velen - oberes Haus und Vorburg - als Offenhaus und rechtes Mannlehen auf. Seine Vettern behalten jedoch ihre Rechte an der Vorburg laut den darüber ausgestellten Urkunden. Er wird zukünftig nichts mehr gegen den Bischof, das Domkapitel, alle Geistlichen, die unter dem Bischof gesessen sind, dessen Stadt Münster und alle anderen Städte und Wigbolde des Stift unternehmen. Bei Streitigkeiten mit Geistlichen, die im Stift oder in den Stiftsstädten gesessen sind, wird er vor dem Bischof in Münster oder Wolbeck (Woltbeke) oder - wenn der Bischof nicht im Stift anwesend ist - vor dem Domkapitel und der Stadt Münster Klage erheben. Binnen einem Monat danach muß ihm dann zu seinem Recht verholten werden. Geschieht dies nicht, darf er vom Haus Velen aus solange gegen seine Gegner vorgehen, bis er vom Bischof oder vom Domkapitel und der Stadt Münster sein Recht erhält. Nach Beilegung solcher Zwistigkeiten gilt vorliegender Vertrag nach wie vor. Vermittler gegenwärtiger Übereinkunft: Herr Conrad von Westrem (Westerhem), Propst zu St. Mauritz vor Münster, und Johann Clevorn (Cleyvorne). Zeugen: die Herren Heinrich von Büren (Buren), Gottfried von Lüdinghausen (Ludinchusen), Wessel von Lembeck (Lembeke), Lubbert von Romberg (Rodenberge), Domherren in Münster, Wennemar von Heiden (Heydene), Heinrich van Crekenbeke und Andreas von der Hege (Heghe), Knappen, und aus der Stadt Münster Johann Kerckerinck (Kerkerinch), Bürgermeister, Gottfried Bischopink (Bysscopinch), Johann Travelmann und Johann Warendorp. Siegelankündigung des Ausstellers. sabbato post dominicam invocavit