Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) gehört seit 2004 zu den zehn deutschen Regionalen Wirtschaftsarchiven, die unternehmens- und branchenübergreifend agieren. Die Regionalen Wirtschaftsarchive gehören – neben den historischen Archiven in einigen Unternehmen – zu den wichtigen Repositorien für die ökonomische Entwicklungsgeschichte der jeweiligen Region. Kleinere und mittlere Unternehmen und Institutionen besitzen meist kein eigenes Archiv, sondern nutzen das Regionale Wirtschaftsarchiv als Kollektivarchiv. Komplementär zu den öffentlichen Archiven erbringt das BBWA im Berlin-Brandenburger Raum damit seinen ergänzenden Beitrag zum Erhalt des gesamtkulturellen Gedächtnisses der Region und ist mit der Ausrichtung auf zwei Bundesländer einzigartig in Deutschland. In Berlin und im Umland berät das BBWA Unternehmen, Verbände, industriekulturelle Einrichtungen und Wirtschaftsinstitutionen beim Aufbau und der Pflege eigener Archive und übernimmt Aufbau und Betreuung auch unter dem eigenen Dach.
Der Gesamtbestand des BBWA umfasst mehr als 170 Bestände mit privatwirtschaftlichem Archiv- und Sammelgut von Unternehmen, Verbänden und wirtschaftlichen Institutionen sowie Nachlässen von Persönlichkeiten der Wirtschaft aus den Ländern Berlin und Brandenburg. Die Bandbreite der Überlieferung erstreckt sich nicht nur auf die Geschichte der beeindruckenden regionalen Wirtschaftsentwicklung mit ihren Branchen, Betrieben und ihrer Industriekultur, sondern auch auf Quellen für sozial-, regional- oder technikgeschichtliche Fragestellungen, Untersuchungen zur Infrastruktur- oder Verkehrsentwicklung, Erfindungen und Produktneuerungen, Reklame, Fassadengestaltung, Produktdesign, innerbetriebliche Sozialleistungen, Sponsoring und Spenden, Umwelt- und Arbeitsschutz, Arbeits- und Freizeitgestaltung – die Liste ist lang. Dieses Quellenmaterial wird für die Nutzung durch die Öffentlichkeit, die Forschung sowie für Kultur- und Bildungszwecke aufbereitet. Aus den Archivalien wird auch für eigene Projekte und Kooperationen kreatives Potenzial geschöpft und für Podcasts, Industriespaziergänge, Schulkooperationen, Industriekulturabende und vieles mehr ausgewertet.